Revision aus dem Home-Office? Agil? Digital? So haben Sie abgestimmt!

Vor einigen Wochen nahm die Krise in Deutschland so richtig Fahrt auf und die ersten Unternehmen haben sich schnell entschlossen ihre Mitarbeiter ins Home-Office zu schicken. Das hatte der Professor als Anhaltspunkt genommen, um einen Artikel über die Möglichkeiten für Revisoren im Home-Office zu verfassen, den Sie übrigens hier finden. In dem Artikel wollten wir außerdem wissen, wie es um die Revisoren in diesen Zeiten bestellt ist. Nun ist die Umfrage beendet und ich zeige Ihnen, wie der aktuelle Stand aussieht und womit sich Ihre Kollegen beschäftigen.

Insgesamt haben 56 Personen abgestimmt und uns verraten, wie es um die Situation bestellt ist. Demnach arbeiten fast zwei Drittel (68%) in einem Konzern mit Tochtergesellschaften im Ausland. Da erscheint es auch kaum verwunderlich, dass 93% der Befragten das Reisen untersagt wurde.

Auffällig in dem Zusammenhang ist allerdings, dass mehr als doppelt so viele der Befragten geantwortet haben, dass sie nicht aufgefordert wurden Home-Office zu machen.

Das ist ein Stück weit erstmal verwunderlich, birgt der Kontakt mit anderen Personen doch die größte Gefahr sich mit dem Virus zu infizieren. Dabei ist es wohl ziemlich unerheblich, ob das auf einer Dienstreise passiert, oder im Unternehmen. Das Risiko ist wohl geringer, aber dennoch nicht zu unterschätzen. Wohlgemerkt haben wir die Umfrage nach der Ansprache der Bundeskanzlerin durchgeführt, die am 18.03. bereits dazu aufgefordert hatte Zuhause zu bleiben.

Andererseits stimmte mich das Ergebnis der Frage nach bereits ausgefallenen Prüfungen etwas positiver. Ja Sie haben richtig gelesen positiv. Denn zum einen wird sich jetzt zeigen, wer in der Vergangenheit seine Hausaufgaben gemacht hat und zum anderen wie agil und digital die Revisionsabteilungen tatsächlich schon sind. Denn diese zwei Ansätze harmonieren meiner Auffassung nach ideal in diesen Zeiten. Geht es bei agilen Prüfungsplänen doch genau darum, sich fortlaufend anzupassen und spontan auf Veränderungen zu reagieren. In Kombination mit der digitalen Arbeitsweise, die ein arbeiten von theoretisch nahezu jedem Ort ermöglicht, ergeben sich eine Vielzahl von Möglichkeiten auf die aktuelle Situation zu reagieren. So gaben mit 21% fast ein Fünftel der Befragten an, dass Prüfungen bislang nach Plan stattfinden können.

Ob das auf agile und digitale Methoden zurückzuführen ist, bleibt erstmal offen. Außerdem gibt das Freitextfeld am Ende der Umfrage einen kleinen Einblick, wie digital es um die Revision bestellt ist und was Sie denn so machen, wenn Prüfungen nicht wie gewohnt stattfinden können:

  • Remote Audits per Videokonferenz
  • Vorbereitung anstehender Audits
  • Suche nach neuen Prüfungsansätzen (ob agil darunter ist? Man weiß es nicht)
  • Aufarbeiten von Altlasten
  • Datenanalysen durchführen oder vorbereiten

Doch darunter sind auch ein paar negative Anmerkungen gewesen, die ich Ihnen natürlich nicht vorenthalten will:

  • Überstunden abbauen – kann auch Vorteile haben, oder? 😉

  • Kurzarbeit, um den Cash Flow zu schonen (übrigens gelingt das auch mit zapCash, dem einzigen Tool, das doppelt bezahlte Rechnungen auch ohne Consultant findet und erst Geld kostet, wenn auch was gefunden wurde)

Ein weiteres Indiz zur agilen Prüfungsplanung liefert zudem die Kombination der letzten beiden Fragen.

Demnach denken 30% von Ihnen, dass dieses Jahr keine Audits ausfallen, bzw. 38%, dass der Revisionsplan dieses Jahr trotz der Krise eingehalten werden kann. Das erscheint mir erstmal als eine grundsolide Basis für die kommenden Wochen, oder den entsprechend agilen Prüfungsplan. An dieser Stelle sei noch gesagt, dass mir durchaus bewusst ist, dass auch ein agiler Prüfungsplan in die Bredouille von ausgefallenen Prüfungen kommen kann, das Risiko ist aus meiner Sicht jedoch deutlich geringer. Bleiben Sie gesund!

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